Über mich

Über mich 


1956 - 1994 vor der Impfung

Kindheit und Jugend verbrachte ich in meiner Geburtsstadt Neuss am Rhein. Meine Schullaufbahn, die zunächst verheißungsvoll an der Martin-Luther-Schule begonnen hat, scheiterte in der 10. Klasse auf dem Nelly-Sachs-Gymnasium, nachdem ich vorab schon die 7. Klasse ohne nennenswerten Erfolg wiederholt hatte.

Nach einer Ausbildung zur Kinderpflegerin gelang es mir, die Mittlere Reife auf dem Zweiten Bildungsweg nachzuholen. Mein Wunsch, das Gymnasium erneut zu besuchen, um später Zahnmedizin zu studieren, blieb leider unerfüllt. Ich erlernte den Beruf der Zahnarzthelferin und bildete mich später zur Zahnmedizinischen Fachhelferin weiter. 

1982 zog ich – der Liebe wegen – nach Bielefeld und bekam 1984 unsere erste und 1986 unsere zweite Tochter. 

Wir waren sportlich sehr aktiv: Neben Tennis, Squash und Schwimmen trainierte ich für den Bielefelder Hermannslauf. Im Winter fuhren wir Ski, und in den Sommerurlauben gingen wir tauchen. Anfang der 80er-Jahre machten wir den Segelschein und verbrachten viel Zeit auf gecharterten Booten auf der Ostsee oder in Kroatien. Wann immer es ging, waren wir mit unseren Fahrrädern unterwegs. 

Mein Mann ist Arzt. Er ließ sich Ende der 80er Jahre in Bielefeld nieder, und ich half in der Praxis und zog die Kinder groß. 

Bis hierher ein mehr oder weniger normaler Lebensweg.

seit 1994 nach der Impfung

Im November 1994 erhielt ich eine Schluckimpfung gegen Kinderlähmung (Polio), weil wir planten, nach Südafrika zu reisen, und die StIKo für Reisen dorthin diese Impfung empfahl. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich wenig über Impfungen nachgedacht. Unsere Kinder, mein Mann und auch ich waren gemäß geltendem Impfkalender geimpft und hatten nie Probleme bekommen.
Diese Impfung jedoch änderte alles: In der Folge der Schluckimpfung erkrankte ich schwer und fand weder bei den mich behandelnden Ärzten noch den zuständigen Behörden das gewünschte Gehör. Mein Rückenmark war durch die Impfung entzündlich geschädigt worden, was zu einer zunehmenden Lähmung meiner Beine sowie einem umfangreichen Erschöpfungssyndrom führte.

Nachdem im Laufe des Jahres 1999 feststand, dass ich nicht mehr in der Praxis arbeiten können würde, holte ich zunächst in den Jahren 2000 bis 2002 das Abitur nach. Ab 2003 studierte ich in Bielefeld Rechtswissenschaften. "Jura geht auch im Sitzen" war eines meiner Argumente. Während des Studiums wurden mir sämtliche Nachteilsausgleiche gewährt, die mir zustanden, und die es mir überhaupt ermöglichten, tatsächlich alles erfolgreich zu beenden. Nach dem Referendariat am Landgericht Bielefeld bestand ich im Alter von 57 Jahren das 2. Staatsexamen und erhielt im Mai 2012 meine Zulassung zur Anwaltschaft. Im direkten Anschluss gründete ich meine Kanzlei. Bis ich Mitte 2018 die Kanzlei aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste, war ich hauptsächlich als Berufsbetreuerin tätig. Anwaltlich lag mein Schwerpunkt im Sozial- und Erbrecht, aber auch medizinrechtliche Mandate habe ich übernommen.

Das umfangreichste und auch anspruchsvollste Mandant allerdings war und ist mein eigenes: Der Kampf um die Anerkennung als Impfgeschädigte sowie die Durchsetzung aller damit verbundenen Ansprüche dauert nun seit fast siebzehn Jahren an und ist noch nicht beendet.
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